Eine Minute mit Alexia Bischof

Meine Kolumnen aus dem Jahr 2021. Sie sind im Wädenswiler Anzeiger erschienen.

 

Kolumne 8:

Danke!

 

Weihnachten und der Jahreswechsel rücken näher – eine gute Zeit, um Danke zu sagen. Als Schulpräsidentin danke ich zuerst dem gesamten Team der Primarschule Wädenswil. Ich weiss, es war wieder ein herausforderndes Jahr. Corona mit all seinen Auswirkungen, aber auch andere, politisch bedingte Veränderungen haben von allen ganz viel Flexibilität und Einsatzwillen gefordert. Nicht nur von unseren Lehrerinnen und Lehrern und den Schulleiterinnen und Schulleitern. Auch die Mitarbeitenden in der Betreuung und auf der Verwaltung, die Hauswarte – ja alle, die hier und dort angepackt haben – haben Grossartiges geleistet. Und das Wichtigste: Trotz dieser Umstände haben sie unseren Kindern jederzeit das geboten, was sie verdienen und brauchen: Einen liebevollen Umgang und eine gute Bildung, die sie befähigt, ihr Leben schön und erfolgreich zu gestalten. Dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen!

Auch Ihnen als Eltern und Grosseltern sowie allen anderen Betreuungspersonen zu Hause gebührt grosser Dank. Dank für die gute Zusammenarbeit, für das Vertrauen, dass Sie uns entgegenbringen und für Ihre Anpassungsfähigkeit, die derzeit sehr oft gefragt ist.

 

Ich wünsche Ihnen allen von Herzen fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr, das hoffentlich viele schöne Momente für Sie bereit hält. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich auch im 2022 mit aller Kraft für gute Bildung in Wädenswil einsetzen werde.

Kolumne 7:

Wir zünden an

 

Die «Aazündete» ist für mich immer ein besonderer Moment im Jahr. Der Zauber, der in der Luft liegt, wenn die Weihnachtsbeleuchtung zum ersten Mal eingeschaltet wird, berührt mich jedes Mal von Neuem. Weil wir letztes Jahr coronabedingt darauf verzichten mussten, war die Freude am letzten Freitag umso grösser.

Seit der ersten «Aazündete» vor zehn Jahren engagiere ich mich im Vereinsvorstand. Ich bekomme deshalb aus nächster Nähe mit, wie viele Menschen sich dafür einsetzen, dass der Start in die Adventszeit in Wädenswil zu etwas Besonderem wird. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich danken. Zum Beispiel dem Musikverein Harmonie, der Jugendmusik Wädenswil und dem Gospelchor, die dieses Jahr für die musikalische Umrahmung des Anlasses sorgten. Aber auch den Wädenswiler Detaillisten gebührt grossen Dank. Viele von ihnen schliessen ihre Geschäfte an diesem Abend später und verwöhnen ihre Gäste mit besonderen Aktionen, Wettbewerben oder etwas Leckerem aus der Küche. Kurz: Sie machen unser Stadtzentrum lebendig! Und dies nicht nur an der «Aazündete». Als Detaillistin, die sich für den Einkaufsort Wädenswil einsetzt, freue ich mich, wenn Sie sich daran erinnern, wenn Sie auf der Suche nach Geschenken oder nach Zutaten für ihr Weihnachtsmenü sind. Denn ein starkes Gewerbe trägt viel zur Lebensqualität in Wädenswil bei.

Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Advents- und Weihnachtszeit!

Kolumne 6:

Die Primarschule ist auf gutem Weg

 

Ich habe Freude! Ich habe Freude, dass die Stimmberechtigten die neue Gemeindeordnung so klar angenommen haben. Diese Entscheidung mag unspektakulär tönen. Aber für die Primarschule ist das ein wichtiger Schritt. Damit können wir einen Leiter Bildung einsetzen. Unsere Schulleiterinnen und Schulleiter erhalten einen vollamtlichen Vorgesetzten und die Schulpflege einen Ansprechpartner für alle pädagogischen Fragen. Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Wir haben schon jemanden gefunden, er nimmt schon bald seine Arbeit auf.

 

Nicht nur organisatorisch ist die Primarschule auf gutem Weg. Der Neubau im Glärnisch ist fertig und für die Erweiterung vom Schulhaus Ort sieht es auch gut aus. Das Projekt kommt demnächst in den Gemeinderat und nachher an die Urne. Da braucht die Primarschule dann nochmals Ihre Unterstützung! Dieses Infrastruktur-Vorhaben ist wichtig für unsere Kinder, wichtig für die Au und für die Sportvereine.

 

Bald ist Budgetdebatte, und vielleicht wird die Primarschule wieder im Fokus stehen. Ich habe mich daran gewöhnt und erfülle alle Aufträge, die der Schulpflege und mir aufgetragen werden, nach bestem Wissen und Gewissen. So haben wir zum Beispiel eine umfassende Kostenanalyse in Auftrag gegeben. Nun bitte ich darum, dass man das Wohl der Kinder nicht ausser Acht lässt. Gute Bildung ist eine Investition in die Zukunft. Gute Bildung ermöglicht den Kindern einen guten Start ins Leben und ist auch der beste Schutz vor Armut.

Kolumne 5:

Wädenswil soll für alle ein Zuhause sein

 

Wo finde ich eine bezahlbare Wohnung für meine Familie? Kann ich mir mein Zuhause im Alter noch leisten? Wird unsere Siedlung abgerissen und durch eine teurere ersetzt? Solche Fragen machen den Wädenswilerinnen und Wädenswiler Sorgen. Und sie sind berechtigt. Tatsächlich gibt es in unserer Stadt viele ältere Wohnungen mit hohem Sanierungs- und Erneuerungsbedarf. Und es ist trotz reger Bautätigkeit zunehmend schwierig, eine günstige Mietwohnung zu finden – nicht nur für Menschen mit kleinerem Einkommen, sondern auch für den Mittelstand und für Seniorinnen und Senioren. Das beschäftigt auch mich. Denn die gute Durchmischung der Bevölkerung ist für mich eine der ganz grossen Qualitäten unserer Stadt. Sie macht Wädenswil lebendig und sorgt für ein gutes soziales Netz. Etwas, das anderen Gemeinden abhanden gekommen ist, weil langjährige Einwohnerinnen und Einwohner keinen Platz mehr gefunden haben.

Der Stadtrat kann auf diese Entwicklung nur beschränkt Einfluss nehmen. Wo es aber möglich ist, setze ich mich mit viel Herzblut ein. Es ist mir wichtig, dass Wohnbaugenossenschaften bei uns gute Voraussetzungen vorfinden. Und dass private Investoren verpflichtet werden, in ihren Projekten auch günstigen Wohnraum einzuplanen. Ein Beispiel dafür ist der neue AuPark. Dass auch meine Partei, die sich seit vielen Jahren für günstigen Wohnraum einsetzt, sich nun erneut mit einer Volksinitiative in diesem Bereich engagiert, freut mich und macht mich stolz. Helfen auch Sie mit, unser Anliegen zu unterstützen!

Kolumne 4:

Der Höhepunkt zum Schluss

 

Ich kann mich noch gut erinnern: Während andere Kinder traurig waren, dass die Sommerferien zu Ende gehen, konnten wir Wädenswiler Mädchen und Buben uns freuen. Denn der Höhepunkt des Sommers stand Ende Ferien noch bevor: Die Chilbi! Wir sparten wochenlang unser Sackgeld und drängten auf einen Besuch bei Grosseltern und Gotti/Götti. Meistens sprang dabei nämlich noch ein schöner Batzen raus, den wir dann mit Genuss für Bahnen, Schlecksachen oder etwas Schönes vom Markt ausgaben. Die Chilbi war einfach das Grösste – und sie ist es heute noch.

Deshalb tut es mir besonders für die Kinder leid, dass unsere Chilbi auch dieses Jahr nicht in vollem Umfang durchgeführt werden kann. Auch die Vereine haben so keine Möglichkeit, die Kasse mit ihren Ständen und Beizen für das kommende Jahr aufzustocken. Damit fällt ein grosser Teil ihrer Einnahmen weg.

Doch zum Glück hat die Chilbikommission alle – wirklich alle – Hebel in Bewegung gesetzt, um uns doch noch ein schönes Erlebnis zu ermöglichen. Dafür danke ich ihr herzlich. Die Mini-Chilbi mit den beiden Luna-Parks auf dem Seeplatz und beim Güterschuppen ist wirklich ein Besuch wert. Und das Gute: Da sie viel länger als üblich stattfindet, nämlich 9 Tage lang, hat sicher jede und jeder genügend Zeit, um das Vergnügen voll auszukosten. Nicht nur die Kleinen. Ich wünsche Ihnen von Herzen eine schöne Chilbi! Und den Kindern danach, am Dienstag, 24. August, einen guten Start in Schule und Chindsgi!

 Kolumne 3:

Dankbar und voller Vorfreude

 

Das Schuljahr geht zu Ende und ich sage Danke: Unseren Lehrpersonen und allen, die sich für unsere Schule engagieren. Sie leisten Grossartiges! Die letzten Monate waren herausfordernd. Neben den Corona-Massnahmen wurde uns von gewissen politischen Kreisen vorgehalten, Bildung in Wädenswil sei zu teuer. Ich versichere Ihnen: Schulpflege und Mitarbeitende tun alles, um die Kosten im Griff zu behalten. Klar ist aber auch: Gute Bildung kostet. Und die Ausbildung unserer Kinder darf uns etwas wert sein.

Auf das nächste Schuljahr dürfen wir uns freuen: Im Glärnisch können wir einen neuen Schultrakt in Betrieb nehmen. Das ist ein Meilenstein. Nächstes Grossprojekt ist die Erweiterung der Schulanlage Ort. Dieses wird zurzeit im Parlament beraten. Wir setzen uns ein, damit diese wichtigen Investitionen in der Au umgesetzt werden.

Im September befindet Wädenswil an der Urne über die neue Gemeindeordnung. Das tönt unspektakulär, ist es aber nicht. Bei einem Ja erhält die Primarschule nämlich die Möglichkeit, einen Gesamtschulleiter einzusetzen. Unsere Schulleiter/innen erhalten einen vollamtlichen Vorgesetzten und die Schulpflege einen Ansprechpartner für pädagogische Fragen. Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Und natürlich werde auch ich mich weiterhin mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass in unserer Stadt alle Kinder eine gute Schulbildung erhalten. Ich wünsche Ihnen schöne Sommerferien!

Kolumne 2:

Zweite Beiz auf dem Seeplatz kommt

 

Endlich! Es wird wärmer, wir haben wieder mehr Freiheiten und deshalb auch das grosse Bedürfnis, uns wieder zu treffen, in Gesellschaft zu sein. Irgendwo, an einem schönen Ort. In Wädenswil ist das zum Beispiel der Seeplatz. Mit der Seebeiz des Hotels Engel haben wir dort auch einen wunderbaren Ort zum Verweilen. Auf der anderen Seite des Platzes sieht es düsterer aus. Das ehemalige Restaurantschiff MS Glärnisch rostet ungenutzt vor sich hin. Die schlechte Nachricht: Die Chancen sind klein, dass der jetzige Besitzer es schafft, die MS Glärnisch rechtzeitig auf Vordermann zu bringen. Zu viele Fristen zur Einreichung eines Betriebs-Konzepts hat er ungenutzt verstreichen lassen. Die gute Nachricht: Der Stadtrat hat an einem Plan B gearbeitet. Es ist uns wichtig, ein zweites Gastro-Angebot auf dem Seeplatz zu ermöglichen. Letztes Jahr gab es mit der Seebeiz des gmt party teams einen Testbetrieb, der sehr positiv aufgenommen wurde. Vor wenigen Tagen haben wir nun die Baubewilligung für eine zweite Beiz bekommen. Das ist eine tolle Nachricht! Wir werden nun die verschiedenen Bewerbungen von Gastronominnen und Gastronomen prüfen und entscheiden, wer die neue Beiz betreiben wird. Dass wir diesen Sommer schon dort zusammensitzen können, ist zwar unwahrscheinlich. Die Zeit ist einfach zu knapp. Aber ich freue mich schon jetzt auf den Sommer 2022 mit mehr Platz und Möglichkeiten für gemütliche Sommerabende am See.

Kolumne 1:

Es ist für nichts zu spät

 

Haben Sie ihn auch gesehen? Den DOK von SRF über den Übertritt in die Oberstufe? Der Film begleitet vier Sechstklässler in der Zeit, in der sich entscheidet, ob sie in die Sek A, B, C oder ins Gymi kommen. Und er zeigt, unter welch enormem Druck die Kinder stehen. Das macht betroffen und stimmt nachdenklich.

Ich bin mir als Wädenswiler Schulpräsidentin bewusst, dass die Noten über die schulische Laufbahn der Kinder entscheiden – auch wenn die nackten Zahlen nicht viel über sie als Menschen aussagen, über ihre Talente und Fähigkeiten. Das ist auch bei uns so, daran kann man nicht rütteln. Was mich an unserer Schule aber immer wieder beeindruckt, ist, wie sensibel die Lehrerinnen und Lehrer bei der Beurteilung der schulischen Fähigkeiten mit den Kindern umgehen. Sie nehmen sich Zeit, um auf jeden Schüler und jede Schülerin einzugehen, das Beste für das Kind rauszuholen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei ihnen.

Was mir im Film gefehlt hat, ist die klare Aussage, dass jedes Kind auch zu einem späteren Zeitpunkt noch eine steile schulische Karriere hinlegen kann. Gerade aufgrund dieser Durchlässigkeit ist unser Bildungssystem so toll. Denn bei vielen – das zeigt es sich immer wieder – geht der Knopf halt noch nicht in der sechsten Klasse auf. Nicht schlimm. Es ist für nichts zu spät.